Dora Hohlfeld geb. Tenge zum 150. Geburtstag

Eine Lesung aus Briefen, Erzählwerken und Gedichten der Schriftstellerin

Dora Hohlfeld aus Rietberg.

© Archiv Tenge-Rietberg
© Archiv Tenge-Rietberg

Am 21. Februar jährt sich zum 150. Mal der Geburtstag der aus Rietberg stammenden Dichterin Dora Hohlfeld, die mit ihren Romanen und Erzählungen zwischen 1905 und 1927 die höchste Wertschätzung des Publikums und Kritik erfuhr. Grund genug, an die heute vergessene Autorin aus der Emsstadt zu erinnern, deren Sprache, Stil und Handlungen oft erkennbar der westfälischen Landschaft erwachsen sind. Man pries ihren regional geprägten Naturalismus, der ihre Bücher zunehmend auch sozialen und gesellschaftlichen Fragen öffnete. Dies gilt sowohl für ihren ersten Novellenband „Im Krautwinkel“ (1905) wie auch für die Romane „Geringe Leute“ (1909), „Die Frauen der Familie Nebelsiek“ (1912) und auch für ihr Spätwek „Meerland – Menschen. Ein Grenzroman“ (1924).

Im Mittelpunkt des Abends in Rietberg stehen unter anderem Auszüge aus ihrem Roman „Die arme Josefa“ (1906), einer Familiengeschichte, die in ihren Figuren, Schauplätzen und Motiven auf reale Verhältnisse in der ehem. Grafschaft Rietberg und der Familie der Autorin anspielt. Die Schauspielerin Christine Ruis aus Bielefeld trägt die Texte von Dora Hohlfeld vor. Musikalische Zwischenstücke am Flügel spielt Tobias Schößler aus Harsewinkel. Bibliotheksleiter und Archivar Manfred Beine gibt zu Beginn eine kurze Einführung in das Leben und Werk der Autorin.

Geboren wurde Dora Hohlfeld am 21. Februar 1860 als Luise Josefine Julie Theodore Tenge auf Gut Niederbarkhausen. Sie wuchs in Rietberg im herrschaftlichen Haus an der Müntestraße auf. Ihr Vater besaß die Güter Rietberg und Schloss Holte und war Mitinhaber der Holter Eisenhütte, wo Schwager Julius Meyer einen literarisch-politischen Kreis pflegte, zu dem die Dichter August Heinrich Hoffmann von Fallersleben, Levin Schücking und Ferdinand Freiligrath gehörten. Ihr älterer Bruder war der bekannte Grafschaftsbesitzer Landrat a. D. Woldemar Tenge, der zum ersten Ehrenbürger der Stadt Rietberg ernannt wurde. Zunächst mit dem Freiherrn Maximilian von Reitzenstein im Badischen verheiratet, begann erst mit der zweiten Ehe, die sie 1904 mit dem österreichisch-schlesischen Kunstmaler Bruno Hohlfeld einging, ihre schriftstellerische Karriere. „Die Droste ist tot, Dora Hohlfeld lebt!“, schrieb damals die Frankfurter Zeitung. Man verlieh der Dichterin aus Rietberg, die zunächst in München, dann aber, bis zu ihrem Tod am 11. Februar 1931, bei Salzburg lebte, den Ehrentitel einer „Selma Lagerlöf des Südens“.

 

Es liest:Christine Ruis

Am Flügel: Tobias Schößler

Einführung: Manfred Beine

 

Donnerstag, 25. Februar 2010
Ratsaal des Alten Progymnasiums Rietberg, Klosterstr. 13
20:00 Uhr
VVK: 4,00 €
AK: 6,00 €

 

Veranstalter:
Buchhandlung Lesezeichen, kulturig e.V. und die Gleichstellungsbeauftragte der Stadt Rietberg