Lesung John Wray
New York, im U-Bahnnetz der Seele: Musik der Finsternis

Will Heller oder Lowboy, wie er sich nennt, ist die Haupfigur in John Wrays Roman „Retter der Welt“ (2009). Lowboy ist sechzehn, schizophren und, so heißt es, gefähr-lich. Er soll eine Freundin vor die Subway geschubst haben. Und nun sind die Cops vom New York Police Department hinter ihm her, mitsamt seiner Mutter. Doch Low-boy hat ein viel schlimmeres Problem: Seit er aus der Anstalt ausgebrochen ist, so sieht und glaubt er, strebt die Welt zügig auf die Selbstvernichtung zu, und nur er allein, so glaubt er, kann sie retten ... Auf der Flucht und einer vagen Suche zugleich, immer verfolgt von einem Profiler, der eine ebensolche Vorliebe für Geheimschriften und Rätsel hat wie er, hetzt Lowboy durch die Tunnel und Katakomben der New Yor-ker U-Bahn – eine düstere Welt, deren Wahrnehmung stets ins Wahnhafte verscho-ben scheint und deshalb umso schillernder die Wirklichkeit spiegelt.

John Wray wurde 1971 in Washington/DC als Sohn eines amerikanischen Leukämie-forschers und einer österreichischen Onkologin geboren. Er studierte am Oberlin Col-lege, an der Columbia University und an der Universität Wien. Der ungewöhnliche Autor, von dem Peter Demetz im Jahre 2003 schrieb, er sei „der einzige junge New Yorker Romancier, der aus dem Amerikanischen zwanglos ins Österreichische wechseln kann, mitsamt den Kärntner Vokalen“, lebt als freier Schriftsteller in Brook-lyn und Friesach (Kärnten). 2007 wurde er von dem bekannten Literaturmagazin Granta unter die 20 besten jungen US-Autoren gewählt. „Retter der Welt“ ist sein dritter Roman.
Freitag, 26. November
Ratssaal des Alten Progymnasiums Rietberg, Klosterstr. 13
20:00 Uhr
VVK: 7,70 Euro inkl. VVK-Gebühr
AK: 9,00 Euro
Veranstalter:
Buchhandlung Lesezeichen, kulturig e.V. und die Stadtbibliothek Rietberg